Pfingstfluglager des FSV Karlsruhe
Allein getragen durch die Kräfte der Natur bekommen Segelflieger die verschiedensten Eindrücke der hiesigen Landschaften, Städte und Dörfer. Dabei überfliegen die Piloten auch immer wieder andere Flugplätze. Dies lässt bei manchen Piloten den Wunsch entstehen auch an einem anderen Flugplatz zu fliegen. Ein Flug an einem anderen Flugplatz erweitert nicht nur den fliegerischen Erfahrungsschatz, sondern bringt die Piloten auch in den Genuss eine vielleicht eher fremde Gegend aus der Luft zu erkunden. So ist es seit einigen Jahren beim FSV Karlsruhe Tradition geworden in den Sommer- und Pfingstferien ein Fluglager an einem anderen Flugplatz abzuhalten.
In den vergangenen Pfingstferien fiel die Wahl auf das Klippeneck in der Nähe von Rottweil. Das Klippeneck liegt am Rande der Schwäbischen Alb und ist mit seinen fast 1.000 m über dem Meeresspiegel das höchstgelegene Segelfluggelände Deutschlands. Die Schwäbische Alb ist bekannt für die guten Segelflugbedingungen, sodass die Piloten mit hohen Erwartungen ins Fluglager aufbrachen. Leider konnten diese in den kommenden Tagen jedoch nicht erfüllt werden.
Der erste Tag des Fluglagers wurde von der kleinen Gruppe für das Einkaufen des Lagerproviants und Einweisungsflüge für die jungen Piloten genutzt. Ein Blick in den Wetterbericht für Sonntag ließ schlechtes Wetter erahnen, sodass der Tag für einen Ausflug ins Hohenzollernschloss Sigmaringen und eine Fahrt durchs Donautal verplant wurde. Am Montag wurde das Wetter etwas besser und die Piloten konnten mit ihren Segelflugzeugen starten. Die Ausbeute des Tages bestand aus einem Überlandflug, eine Landung am Segelflugplatz Farrenberg sowie langen Thermikflügen in der Nähe des Segelflugplatzes Klippeneck.
Leider sagte der Wetterbericht für die restlichen Tage kein gutes Wetter für die Piloten voraus. Gemeinsam entschied sich die Gruppe das Fluglager am Klippeneck bereits am Dienstag abzubrechen und die Heimreise nach Rheinstetten anzutreten. Trotz der nicht ganz erfüllten Erwartungen, können die Piloten auf schöne Tage am Klippeneck mit neuen Bekanntschaften und weiteren fliegerischen Erfahrungen zurückblicken.
In der zweiten Woche der Pfingstferien fand das Fluglager in Rheinstetten statt. Die Wetterlage war gegenüber der ersten Woche am Klippeneck deutlich besser, sodass sogar bei über 35 Grad ein Flugbetrieb stattfand. Viele Flugschüler konnten durch die guten Wetterbedingungen einige lange Thermikflüge unternehmen und in der Nähe des Flugplatzes Rheinstetten kräftig Flugerfahrung sammeln. Auch eine Überlandeinweisung eines fortgeschrittenen Flugschülers konnte stattfinden, welcher sich auf einen Flug mit einem Fluglehrer nach Sinsheim machte. Damit befindet er sich schon kurz vor Abschluss seiner Segelflugausbildung.
Im ersten Ausbildungsabschnitt zum Segelflugpilot erfolgt die Grundausbildung im Doppelsitzer mit Fluglehrer. Dabei vermitteln die Fluglehrer Flug um Flug die praktischen Fertigkeiten des Führen eines Segelflugzeugs. Wenn der Flugschüler die praktischen Grundlagen gelernt hat, steht der erste Alleinflug an. Beim ersten Alleinflug startet der Flugschüler zum ersten Mal ohne Fluglehrer. Dieser Flug markiert ein prägendes Erlebnis eines jeden Piloten, denn er ist der Übergang in den zweiten praktischen Ausbildungsabschnitt. Ab diesem Zeitpunkt erfliegt der Flugschüler alleine auf verschiedenen Flugzeugmustern weitere Fertigkeiten und sammelt fliegerische Erfahrungen. Im letzten praktischen Ausbildungsabschnitt erlernt der Flugschüler Fertigkeiten für den Überlandflug, also dem Flug weit über den Bereich des Flugplatzes hinaus.
Insgesamt war das Fluglager des FSV Karlsruhe am Flugplatz Klippeneck und am Heimatflugplatz Rheinstetten erfolgreich. Die (angehenden) Piloten konnten viele erlebnisreiche Flüge durchführen, Erfahrungen sammeln oder einfach nur den Ausblick aus dem Cockpit auf die Landschaft unter ihnen genießen.