Eine Workshop-Premiere in Karlsruhe

Wie kaum eine andere Wettbewerbsklasse verzeichnet die Scale-Szene – das Bauen und Fliegen vorbildgetreuer Flugmodelle – schwindende Teilnehmerzahlen. Mit einem Grundlagenworkshop wurde nun Interesse geweckt und zum Einstieg animiert.

Marcus Hausmann (Sportausschuss Scalemodelle F4 im DAeC) und Philipp Gardemin (Chefredakteur AUFWIND-Modellsportmagazin) luden am 8. Oktober zum 1. Scale-Workshop auf dem Modellflugplatz des FSV Karlsruhe in Neu-Malsch ein. Der Erfahrungsaustausch unter Modellsportlern stand an dem Veranstaltungstag im Mittelpunkt, ohne Wettbewerbs- und Leistungsdruck. Eingeladen waren die Interessierten dazu, auch ein eigenes vorbildgetreues Modell mitzubringen und es von erfahrenen Scale-Piloten bewerten zu lassen. Auch wurde angeboten, mal einen Wettbewerbsdurchgang zu fliegen, der von erfahrenen Punktrichtern begleitet, bewertet und kommentiert wird.

Rund 20 Modellsportler nahmen an der Premiere auf dem Modellflugplatz teil. Marcus Hausmann eröffnete den Tag mit einem detaillierten Vortrag den Wettbewerbsklassen F4H – die Einsteigerklasse – und F4C, die Expertenklasse. Während sich hier die Anforderungen in puncto Baubewertung und in den Ansprüchen an Bauqualität und Detailtreue unterscheiden, ist das Flugprogramm wiederum ist in beiden Klassen identisch. Ein Helfer sagt an und begleitet den Piloten durch das Programm – auch Scale-Modellflug ist Teamsport.

Teilgenommen werden kann in beiden Klassen mit Modellen bis 15 Kilogramm Leergewicht. Flugzeugtyp und Antriebsart spielen dabei keine Rolle. Ab dem kommenden Jahr jedoch soll auf nationaler Ebene das Gewichtslimit aufgehoben werden, so dass bis maximal 25 Kilogramm geflogen werden kann – die finale Entscheidung steht aber noch aus.

Wie so ein Wertungsflug abläuft und auf was es zu achten gilt, demonstrierten Marcus Hausmann mit einer „Stampe S.V.4c“, Klaus Ernst mit seiner „Robin DR 400/180R“, Hans-Dieter Wahl mit einer „Grumman F8F Bearcat“ und Klaus Burchard mit einer „PC-21“ mit Propellerturbine. Es waren vier grundlegend unterschiedliche Flugzeugtypen, die jedoch das gleiche Programm flogen, in unterschiedlicher Geschwindigkeit und Ausdehnung der Figuren – eine lehrreiche Stunde für die Zuschauer, die alle Flüge von Thomas Heimes moderiert bekamen.

Der Tag schloss wie er begann: Mit begeisterten und motivierten Teilnehmern, von denen sicherlich der eine oder andere in der nächsten Saison auf einem Scale-Wettbewerb zu sehen sein wird, so auch im Juli wieder in Neu-Malsch. Die Premiere zu Gast beim FSV Karlsruhe war ein großer Erfolg.

Text: Philipp Gardemin

Foto: Andreas Maier

Bild: Mit rund 20 Teilnehmern war der erste Scale-Workshop gut besucht, im Vordergrund die „Stampe S.V.4c“ von und mit Marcus Hausmann.