12 Jahre Fliegerfreundschaft zwischen Halle und Karlsruhe

12 Jahre Fliegerfreundschaft zwischen Halle und Karlsruhe

7. September 2024 News Segelflug News 0

Schon zum 12. Mal sind die Karlsruher Segelflieger zum Fluglager bei ihrem Partnerverein in Halle an der Saale gewesen. Etwa  20 Teilnehmer*innen haben in wechselnder Besetzung ihre Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile vom 03.-16.08.2024 neben dem Vereinsheim des FSV Oppin aufgeschlagen. Auch in diesem Jahr war es eine bunt gemischte Gruppe. Angefangen beim ersten Schulungsflug, über Flugschüler*innen die sich bereits weiter in ihrer Ausbildung befinden, erfahrene Pilot*innen, bis hin zum ehemals ältesten Flugschüler, der die Flugleitung der ersten Woche übernommen hat. Nicht zu vergessen die Fluglehrer. Alles in allem ein lebendiges von- und miteinander Lernen!

Der Tagesablauf im Fliegerurlaub ist größtenteils wetterabhängig, aber im Großen und Ganzen immer derselbe.  So hat eine, mit den Tagen größer werdende Gruppe, morgens für Brötchen und nicht zu vergessen für Mett und Eiersalat gesorgt, während der täglich wechselnde Frühstücksdienst den Tisch deckt und alles vorbereitet. Um 9:00 Uhr war das gemeinsame Frühstück angesetzt, wobei einige Schlafmützen nachkamen und entsprechend weniger Zeit zum Essen hatten.

Wie auch auf dem heimischen Flugplatz startet der Flugbetrieb um 10:00 Uhr mit dem Briefing – hier werden das Wetter, relevante Infos, die Pläne für den Tag sowie die Zuständigkeiten beim Aufbau besprochen. Anschließend wird in einer Kolonne der Startbus, die Flugzeuge bzw. Anhänger sowie die Winde auf den Flugplatz gefahren. Der Flugplatz in Halle ist mit einer Asphaltbahn ausgestattet und somit wesentlich größer als der heimische Segelflugplatz Rheinstetten. Sobald alles aufgebaut ist und alle in Position sind, beginnt der Teil, aufgrund dessen alle da sind: Der Flugbetrieb. So wird geflogen, solange das Wetter mitspielt oder bis am Abend der Blutzuckerspiegel Nahrung einfordert. Um einer Unterzuckerung des Lagerteams entgegenzuwirken, macht das Abendessen-Team früher Feierabend, um sich ganz den Vorbereitungen widmen zu können.

Im Anschluss an den Flugbetrieb werden die Segelflugzeuge geputzt und eingehallt, die Flugbücher werden geschrieben und die Batterien aufgeladen. Zum Schluss gibt’s noch ein Debriefing. Hier checken die Flieger, ob alle Aufgaben erledigt sind oder verteilt wurden, berichten über die Highlights des Tages und ziehen ein Resümee, was jeder Einzelne aus dem jeweiligen Tag lernen konnte.

Nach dem leckeren Abendessen ging’s dann zum gemütlichen Teil des Abends über. Meistens wurde der Abend draußen sitzend ausklingen lassen, beim (Flieger-) Geschichtenerzählen oder Spielen. Nach und nach haben sich alle in die Zelte zurückgezogen.

Am Wochenende war das Landesjugendvergleichsfliegen. Jakub Pavlicek, der Jugendleiter des FSV Karlsruhe, hat den dritten Platz gemacht und sich damit für das Bundesvergleichsfliegen qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch!

Am Samstagabend wird traditionell das Bergfest gefeiert, und zwar mit Kesselgulasch. Der darauffolgende Sonntag dient der Erholung und wurde für Ausflüge in die Umgebung genutzt.

Die zweite Woche startete mit schönem Wetter, sodass jeden Tag geflogen werden konnte. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an Stefan Münch, den 1. Vorsitzenden des FSV Oppin. Dank seines Engagements konnten die Flieger des FSV Karlsruhe auch in der zweiten Woche weiterschulen!

Wer im August die Nachrichten verfolgt hat, dem sind bestimmt zahlreiche Berichte über Aktivitäten am nächtlichen Himmel aufgefallen. Die Flieger aus Karlsruhe hatten das besondere Glück, die Nordlichter am Hallenser Himmel zu sehen – ein beeindruckendes Schauspiel!

Alles in allem war es ein erfolgreiches und spaßiges Fluglager, bei dem für jede und jeden etwas dabei war. So auch für Paul Jügelt, der bei seinem 50km-Überlandflug, einem Prüfungsbestandteil der Segelflugausbildung, meisterhaft auf einem Feld landete.

Insgesamt steht eines fest: Die Flieger aus Karlsruhe fühlen sich in Halle an der Saale wie zu Hause. Eines ist sicher: Das Wiedersehen im kommenden Jahr.

Text: Nadja Rieger

Bilder: Jarkko Saenger, Paul Jügelt, Nadja Rieger